Problematik

Die Elektrode eines Herzschrittmachers oder Defis wirkt wie eine Antenne. Sie kann elektromagnetische Störsignale einfangen und in den Taktgeber übertragen. Magnetische Felder (niederfrequent) können auch direkt in das Gehäuse einstreuen. In beiden Fällen kann es zu Funktionsstörungen des Herzschrittmachers oder Defis kommen.

Lösung

Das Warngerät Cardioman gibt dem Träger die Möglichkeit Störsignale zu erkennen und sich aus dem gefährlichen Bereich zu entfernen. Darüber hinaus ermöglicht der Cardioman die Abschätzung der Risiken durch alltägliche Elektrogeräte. Durch Warntöne und Warnanzeigen wird der Benutzer auf Gefahren aufmerksam gemacht und kann selbst aktiv reagieren. Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Cardioman.

Wirkung elektromagnetischer Felder auf Schrittmacher und Defibrillatoren

Bei niedrigen Signalfrequenzen kann eine direkte Einstreuung magnetischer Felder in das Gehäuse des Herzschrittmachers erfolgen. Darüber hinaus wirkt die implantierte Herzschrittmacher-Elektrode wie eine Antenne, die auch höherfrequente elektromagnetische Störsignale einfangen und in den Herzschrittmacher übertragen kann.

Wird ein Herzschrittmacher einem elektromagnetischen Feld ausgesetzt, kann dies

Der Norm-Entwurf DIN VDE 0848-3-1 als Orientierung

Die Risiken hängen von der Implantationslage der Elektrode, aber auch von den Eigenschaften des elektromagnetischen Feldes ab. Einen besonderen Einfluss haben die Frequenz und Signalform (Modulationsart) des Feldes. Beispielsweise reagieren Herzschrittmacher besonders empfindlich auf Modulationsfrequenzen, die dem Herzeigenrhythmus ähnlich sind.

Im Norm-Entwurf DIN VDE 0848-3-1 ("Sicherheit in elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern", Mai 2002) wurden für verschieden modulierte Felder typische Störschwellen bei unterschiedlichen Frequenzen angegeben. Da die Störschwellen der Herzschrittmacher von deren Schaltungstechnik abhängen und von Gerät zu Gerät variieren, wurden die Schwellen so gesetzt, dass mehr als 95% aller zwischen 1995 und 1999 implantiert vorhandenen Geräte bei Feldstärken unterhalb der Schwellwerte nicht gestört werden.

In dem Norm-Entwurf wurde vorgeschlagen, öffentlich zugängliche Bereiche, in denen eine Gefährdung für Herzschrittmacher-Träger auftreten können, durch Warnhinweise zu kennzeichnen. Die Durchführung dieser Maßnahme hat sich aber bisher als nicht praktikabel erwiesen. Beispielsweise ist es nahezu unmöglich, eine Hochspannungsleitung kilometerweit mit Warnschildern zu versehen.

Der Cardioman geht deshalb einen anderen Weg, indem er jedem Träger die Möglichkeit gibt, gefährliche Bereiche zu erkennen und sie entsprechend zu meiden. Darüber hinaus ermöglicht er die Einschätzung der Risiken durch alltägliche Elektrogeräte.

Die Richtlinien der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung

Die ICNIRP (Internationale Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung) erarbeitet und veröffentlicht regelmäßig Richtlinien (sogenannte "Guidelines"), die auf Basis des jeweils anerkannten Standes von Wissenschaft und Technik Grenzwerte für verschiedene Strahlungsarten empfehlen. Eine entsprechende Richtlinien gibt es auch für elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder (siehe ICNIRP-Guideline). Dort sind auch interessante Informationen über die Wechselwirkung dieser Felder mit dem menschlichen Körper enthalten.